Fernsehsendung beim ORF zum Blackout
Anfang November 2021 wurde im österreichischen Fernsehen ein ausführlicher Beitrag gesendet, der hervorragend geeignet ist, die Risiken eines Blackouts auch den Menschen verständlich zu machen, die sich bisher noch nicht oder nur wenig damit befasst haben.
Wer die 50 Minuten zum Ansehen nicht hat, findet hier eine kurze Zusammenfassung in Schriftform. Der Film selbst kann am Ende dieser Seite aufgerufen werden.
Der Film ist grundsätzlich sehr gut geeignet, Neulingen auf diesem Gebiet die Problematik näher zu bringen. Die Folgen eines Blackouts werden zum Teil nur angedeutet und auch die existenziellen Fragen, was nach einer Woche oder länger passiert, werden zwar gestellt, aber nicht deutlich beantwortet. Andererseits ist das beim ersten Kontakt bei dem Thema auch wahrscheinlich nicht angebracht.
Der Film berichtet über folgende Aspekte bei einem siebentägigen Stromausfall:
Wir haben uns dem Strom und seinen Segnungen komplett ausgeliefert. Ohne Strom geht absolut nichts mehr. Der große Stromausfall kommt, es ist nur eine Frage wann, gemäß Experten.
Es gibt zahlreiche Gründe, warum das Stromnetz aus dem Gleichgewicht kommen kann. Da fast ganz Europa und nordafrikanische Staaten in einem Verbundnetz sind, kann ein Problem in Schweden einen Stromausfall in Spanien verursachen. Am Tag 1 bleiben die Leute zum Beispiel in Aufzügen hängen, oder in den U-Bahn. An der Tankstelle gibt es kein Benzin mehr. Die Wasserversorgung kommt in manchen Orten zum Versiegen. Das alltägliche Leben kommt sofort zum Halt.
Der Beinahe-Blackout vom 8.1.2021 wird erwähnt, und dass das Stromnetz ständig fragiler wird, zum Beispiel durch den Umstieg auf erneuerbare Energien. Das Stromnetz ist für die Schwankungen dadurch nicht ausgelegt. In Deutschland gehen die AKWs vom Netz, ohne dass ein zuverlässiger Ersatz vorhanden ist.
Am Tag 1 haben die meisten Menschen noch Lebensmittel im Kühlschrank. In den 1970er Jahren hatten 80 % noch Vorräte für zwei Wochen in der Speisekammer. Heute sind das nur noch 10 %. Die großen Lager der Lebensmittelkonzerne haben haben für ca. 3 Tage Notstrom. Die Supermärkte selbst haben beim Blackout keinen Notstrom.
Das Innenministerium sagt, Behörden und Lebensmittelhandel müssen zusammenarbeiten, um sich erstens gegen Plünderungen zu schützen und zweitens die Verteilung der vorhandenen Waren zu organisieren (die sonst sowieso verderben würden). Dies ist auch ein Hauptanliegen unserer Organisation BORSO.
Dann geht der Film auf die Urerzeugung ein, nämlich die Milchviehhaltung. Der Leiter eines solchen Großbetriebs sieht den Blackout als Katastrophe, bei der die Kühe spätestens nach zwei Tagen notgeschlachtet werden müssen. (Wodurch es auch nach dem Blackout weder Milch noch Käse geben wird).
Krankenhäuser sind für einen Blackout gerüstet, mit gigantischen Notstromaggregaten, die mindestens 3 Tage Strom liefern können. Sollte es auch länger reichen, sind die Krankenhäuser "Lichtinseln", die Menschen in Not von weither anziehen und daher ganz andere Probleme bekommen.
Ein Generalmajor sieht die Sicherheit und Kriminalität als große Bedrohung. Das Heer soll bis 2024 Blackout-resistent sein. Das Rote Kreuz bereitet sich vor, aber es fehlt an Geld. Notunterkünfte, Zelte, Decken werden vorrätig gehalten. Nach 3 Tagen sind die Rettungswagen ohne Sprit.
Das Internet funktioniert nicht, aber es könnte auch die Ursache des Blackouts sein, da das Stromnetz gehackt werden könnte. Bei vielen Kraftwerken sind Technik und IT nicht getrennt. Aber Hacker könnten auch smarte Geräte steuern und damit das Stromnetz überlasten.
Es wird ein Mann vorgestellt, der seit 20 Jahren nicht an das Stromnetz angeschlossen ist. E-Autos, PV, große Batteriepacks; Heißwasser für die Waschmaschine mit Holz erwärmt.
Eines der größten Probleme erscheint im Film erst am Tag 5. Wasser und Abwasser funktionieren an vielen Stellen nicht mehr, wodurch besonders die Städte betroffen sind.
Dann wird noch erläutert, dass die Probleme noch länger dauern als der Stromausfall, weil viele Bereiche der Infrastruktur ausgefallen sind.
Die Wahrscheinlichkeit und die Auswirkungen eines Blackouts in absehbarer Zukunft wird am Schluss von den Experten größtenteils als sehr wahrscheinlich beurteilt. Eine Aussage dabei: Wir werden einen Blackout nicht zulassen. Eine andere Aussage: Der Blackout dürfte das einschneidendste Ereignis der Gegenwartsgeschichte werden.
Soweit in Stichworten der Inhalt der Sendung.
Besonders wenn das Thema neu für sie ist, sollten Sie sich den Film ansehen.